Mutter sein. Das ist Mut.

Eine neue Rolle

Mit der Schwangerschaft, der Geburt wie auch mit dem Stillen verändert sich äusserlich sichtbar der gesamte Körper. Was aber für alle rundum sichtbar wird hängt eng mit dem zusammen was tief innen aufwühlt, sprudelt und kreist. Ich würde sogar behaupten, dass die innerliche und seelische Veränderung einschneidender und die sichtbaren Rundungen dagegen nur klein sind. (mögen diese Rundungen noch so gross sein.😊)

Es macht Sinn, dass eine Schwangerschaft neun Monate dauert, um sich auf diesen bedeutenden Abschnitt im Leben vorzubereiten.

Doch was sind schon neun Monate, um sich auf eine neue Rolle einzulassen? Eine Rolle, die so unterschiedlich definiert wird. Eine Rolle, die so ungreifbar ist. Eine Rolle, die uns absolut neu definiert und verändert. Nein. Neun Monate reichen definitiv nicht aus um von der Frau, Geliebten, Berufsfrau, Freundin, Abenteurerin, Bis-in-die-Nacht-Tanzende zur Mamma zu werden.

Aus meiner Sicht lassen sich frisch gebacken Mütter in grob zwei Kategorien einteilen. (Was ich eigentlich nicht gerne tue- denn jede Frau und jede Geschichte ist einzigartig). Aber lass es mich mal so sagen. Es gibt diejenigen, die so richtig schön in diese Rolle gleiten. «smooth» wie es scheint, fallen ihnen die neuen Aufgaben einfach und der Instinkt leitet sie an. Die sogenannten Bubble-Mütter. Da kann es rundum stürmen– in der Mamma-Blase bleibt es romantisch still und ruhig.

Mutter sein. Das ist Mut
Wenn die neue Rolle überollt

Da gibt es die andere Hälfte, die sich in einem Wirbelsturm befindet, um dann irgendwann herausgeschleudert zu werden. Der Aufprall auf dem Boden ist schmerzhaft und hart. Die überdimensionierten romantischen Mutter Gefühle sind weit entfernt. Das Ankommen in der Mutterrolle wird überschattet von Gefühlen des Versagens, des Verlierens oder der Einsamkeit.

Dass eine Geburt traumatisch erlebt wird, hat nichts mit falschen Gefühlen zu tun sondern mit der schmerzhaften Realität, dass gebären verdammt hart sein kann. Zudem sind die Hormone auch nicht immer auf unserer Seite. Sie können uns üeberrumpeln, sich verselbständigen uns einen Streich spielen oder uns absout hängen lassen. Danke Hormone.

Ob du nun zur ersten oder zur zweiten Sorte gehörts oder du dich irgendwo mittendrin einordnest, entscheidest nicht du allein. Ganz viele weitere Bausteine tragen dazu bei, wie du in die neue Rolle eintrittst.

Es ist wichtig und richtig sich schon vor der Geburt wie auch währen der SS sich auf die neue Rolle einzustellen. Wie beim Einstudieren eines Theaterstücks wo sich der Akteur eindringlich mit der zugeteilten Rolle auseinandersetzen muss.

Aber auch mit guter Vorbereitung, trotz vielen Gesprächen mit Ehemann und Arbeitgeber und Schwiegermutter, weisst du erst wenn du in der Situation bist, wie sich dein Inneres anfühlt. Darum befürworte ich ein aktives Auseinandersetzen mit den Faktoren, die wir beeinflussen können und ein absolutes Loslassen in denjenigen Gebieten, die wir nicht selber in der Hand haben.

Faktoren die wir beeinflussen können

  • Umfeld
  • Eigenwahrnehmung
  • Selbtsfürsorge
  • Träume / Wünsche / Vorstellungen

Faktoren, die wir nicht beeinflussen können

  • Hormone
  • Berufsbild / Möglichkeiten / Verständnis des Arbeitgebers
  • Ehepartner
  • Familiensetting
  • Gesellschaft und Rollenbilder

(Liste nicht abschliessend)

Muttergefühle machen sich selbständig

Wie auch immer du dich für diese neue Rolle vorbereitest oder du schon mittendrin befindest und noch daran arbeitest dein neues ICH zu definieren. Darin bist du nicht allein.

Lass uns gegenüber voneinander gnädig und verständnisvoll sein. Auch wenn wir alle unterschiedlich mit den Aufgaben des Mamma seins umgehen. Lass uns einander an den schönen wie auch an den schmerzhaften Erlebnissen teilhaben.

Muttersein ist etwas wundervoll Persönliches. Es ist eine Art sich selbst zu definieren. Sich ein Stück auch definieren zu zulassen. Sich zu verändern. Sich selbst NICHT zu verlieren. Loszulassen und vor allem zu Gewinnen.

Wenn das nicht hochkomplex ist!

Ich verweise hier gern auf das Wort «Muttertät» inkl. dem neuen Beitrag aus dem Magazin WIR ELTERN, welchen ich dank einer Freundin vor kurzem gelesen habe. Zu wissen, was sich während der SS und der Geburt physisch im Gehirn verändert, macht für mich die irrationalen Gefühle nachvollziehbarer.

Ein herzliches Merci an meine Seelenfreundin Jacky (Jaqueline Lüthi Fotographie) für die Herzensbilder. Wie kostbar, dass wir diese intensive Zeit geteilt haben. In Freud&Leid.

In den Rückbildungskursen von STAY WELL Studios nehmen wir uns genügend Zeit auch die oben erwähnten Themen genauer anzuschauen. Der Körper wie auch die Seele brauchen Zeit rück zu bilden. Das braucht Wohlwollen gegenüber voneinander und gegenüber uns selbst.

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