WOLLEst du warm bleiben?

Umhüllt von einem wolligen Gefühl schaue ich aus dem Fenster. Der Winter kommt schneller als angenommen. Kaum haben sich die letzten goldenen Herbsttage verabschiedet, befinde ich mich bereits mitten im Schneegestöber.

Winterjacke und Mütze verschwinden üblicherweise erst wenn der Sommer naht und hängen bereits wieder griffbereit, sobald das Thermometer unter 10 C° sinkt. Mit den tiefen Temperaturen kommt nicht nur meine Wintergarderobe aus der Sommerpause sondern auch „SIE“. Diejenige die „kommt um zu bleiben“. Die Kehrseite des Winters – milde ausgedrückt. Oder plump gesagt; die Gänsehaut.

 

Wollpullover_mohair

Und da ich den Winter einfach zu fest liebe und mich auf ausgiebige Spaziergänge, «Stäckebrot» am Feuer, Weihnachtsmärkte und Spielplatznachmittage freue, will das „Komfortzone Problem“ gelöst werden.

Ein kurzer Exkurs zum Textilunterricht aus der Zeit meiner Lehre als Bekleidungsgestalterin, soll dir in ein paar Sätzen schildern, warum ich mich in nächster Zeit besonders auf das Etikett meiner Kleidungsstücke achten werde.

Voller Enthusiasmus erklärt uns Frau Lehrerin warum es genau die Naturfasern sind, die Körpertemperaturen am besten ausgleichen. Insbesondere Wolle unterstützt die Selbstregulierung bei Wärme und Kälte. Eigentlich logisch. Denn das «Schäfli» will ja auch bei den kältesten Temperaturen warm und trocken bleiben.

Seit Jahrhunderten ist Schafwolle ein bewährter natürlicher Rohstoff. Wolle ist Feuchtigkeitausgleichend und kann bis zu 33 % ihres Trockengewichtes an Wasser aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen (come on – true?). Wolle wirkt isolierend dank des Lufteinschlusses der aufeinander liegenden gekräuselten Fasern. Wolle nimmt im Gegensatz zu Kunstfasern wenig Schmutz und Gerüche (z.B. von Schweiß) an, und hat eine natürliche Selbstreinigungsfunktion. (1)

Ein hohes Versprechen.

Ernüchterung pur, als ich beim Durchforsten meines Kleiderschranks kein einziges Stück finde, das zu 100% aus Naturmaterialien besteht. Plastik (see below) dagegen ist hoch im Kurs. Meine «möchte gern» (Woll)pulover täuschen mir was vor. Die meisten davon bestehen aus nicht weniger als 70%  aus purem Plastik. Igitt. Auch ich gehöre nicht zu denjenigen, die alljährlich die Garderobe austauschen. Aber mein Blick wird beim nächsten Mal wenn ich ein neues Teil feierlich zum Tresen trage, zuerst auf die Innenseite wandern und die Zusammenstellung der Faser unter die Lupe nehmen.

Golden TIPP:
Vielleicht hast du das Glück, jemanden zu kennen der die Kunst des Strickens beherrscht und dir ein Lieblingsstück produziert. Es lohnt sich. Ich darf mich nämlich seit letzter Woche Besitzerin eines zu 100%igem Wolljäckli nennen. Tönt aufregend – ist es auch. Ein herzliches Merci an meine passionierte Strick-Nachbarin. Ein «Träumli» hat sich erfüllt. Das Pflegeetikett muss nicht studiert werden, denn die Wolle habe ich mir selber im Wollladen Burgdorf ausgesucht. Noch lange trage ich das liebe Stück mit Würde.

Stay warm an bye bye

*

  • Polyamid (Nylon)
  • Polyurethan
  • Polyester
  • Polypropylen
  • Polyacril
  • Acril
  • Elastan

(keine umfassende Auflistung)

(1) <http://www.lastalla.ch/produkte/wolle/>

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